11. Türchen: Piraten


Ich hatte heute eigentlich die Absicht, sowohl Sylkuros Wunsch nach Space Opera, als auch Guinans nach der Zukunft der Stimme des Turms zu erfüllen, aber dann kam mir doch der Mangel an Zeit in die Quere, und nun ist es doch ein sehr fragmentiges Fragment geworden, von dem ich aber zumindest hoffe, dass es ausreicht, ein bisschen neugierig zu machen.

Viel Spaß!

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Piraten

„Kehlar.“

Steve drehte sich zu Jayne um und schaute sie mit missbilligend zusammengezogenen Brauen an.

„Prüf das noch mal.“

„Habe ich. Dreimal. Es ist eine Kehlar-Yacht.“

„Ein Wrack? Aber du sagtest doch, Kontakt im Hyperraum, oder?“

„Weil es kein Wrack ist.“ Jayne drückte einige Schaltflächen, mutmaßlich um Steve damit etwas zu demonstrieren, aber Steve schaute nicht hin. „Der Modulator ist aktiv“, erklärte Jayne. „Der Computer sagt, das Modell stellen sie seit 2037 nicht mehr her, und die Containergeometrie entspricht keiner bekannten Kehlar-Konfiguration.“

„Schrottsammler. Was kümmern die uns? Wir haben selber genug Schrott.“

„Bradley hat Kontakt mit deren Computer aufgenommen, um ihre Datenbank zu hacken.“

„Ich warte auf den interessanten Teil dieses Gesprächs.“

„Keine Chance.“

„Kommt mir auch so vor.“

Jayne lachte ein ironisch-genervtes Lachen. „Nein, ich meine, er bekommt keinen Zugang, und er ist sich anhand des letzten Transferprotokolls, das er noch ziehen konnte, ziemlich sicher, dass die unsere Verschlüsselung geknackt haben. Die Yacht wird von einem Quantencomputer gesteuert, oder sie haben einen Zauberer an Bord, suchs dir aus. Interessant genug?“

„Dann hören sie uns gerade zu?“

„Bradley hat das Relais zerschlagen.“

„Das habe ich doch gerade erst …“ Steve kratzte sich an der Schläfe. „Fuck, das hat uns die Hälfte unseres letzten Ergebnisses gekostet!“

„Dafür kannst du noch selbst entscheiden, wohin dein Schiff fliegt. Er nahm wohl an, das wäre dir wichtiger.“

„Ihr hättet mir das früher oder später auch erzählt, wenn ich nicht nachgefragt hätte, oder?“

„Früher oder später.“

Steve sah Jayne an.

„Wahrscheinlich.“

Steve sah Jayne an.

„Ach komm, du hättest es ja irgendwann wohl selbst gemerkt, dass unser Kom-Relais defekt ist!“

„Sicher. Funktioniert der Demodulator noch, oder ging der Bradley auch irgendwie gerade auf den Geist?“

Jayne grinste ihn dienstbeflissen an. „Wir hatten gehofft, dass du das fragen würdest. Demodulator ist einsatzbereit.“

„Waffen?“

„Unsere oder deren?“

„Fang mit denen an.“

„Keine.“

„Fein. Unsere?“

„Vorhanden.“

„Und?“

Jayne schaute unter ihren Augenbrauen hinweg zu ihm auf und zuckte die Schultern.

„Naja, größtenteils mutmaßlich einsatzbereit. Oder sehen zumindest ausreichend danach aus.“

„Okay. An die Arbeit. Daddy braucht ein neues Kom-Relais, und einen Quantencomputer wollte ich auch schon immer. Glaubst du, damit kommen wir in Rigel-4, oder haben die schon einen installiert?“

Jayne lachte auf. „Kann ich mir kaum vorstellen. Betreiben die ihr Sprungportal nicht noch mit Kohle?“

„Kollabier den Container“, befahl Steve.

„Demodulator richtet aus … Aktiviert … Container ist kollabiert.“

„Wie nah gehen wir ran?“

„Myrtle sagt, wir können unmittelbar andocken.“

„Entzückend. Wie viele Reisende?“

„Fünf. Und Nate sagt, mindestens einer davon ist Psycho.“

„Was? Woher weiß sie das?“

„Sie hat die Hülle abgetastet, und sie sagt, irgendjemand da drüben trommelt ausgesprochen unrhythmisch gegen eine Wand und heult und schreit. Wahrscheinlich eher mehrere sogar.“

Steve zeigte auf die Anzeige, auf der die Kehlar-Yacht allmählich größer wurde.“

„Sieh dir das Ding an“, sagte er. „Wenn ich da drin stecken würde und wüsste, dass ich bis zum nächsten besiedelten System noch 30 Lichtjahre vor mir habe, würde ich das wahrscheinlich genauso machen.“

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4 Kommentare zu “11. Türchen: Piraten

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