Diese Folge ist noch ganz normal, und die nächste vielleicht auch noch, aber ich kann euch schon mal ankündigen, dass wir uns was total Verrücktes ausgedacht haben:
Chat!
Jawoll!
Wir werden am 30. Dezember eine Runde im Chat spielen. Falls jemand hier mitliest und Interesse hat, live dabei zu sein, schreibts gerne in die Kommentare oder mir. Ich würde höflichkeitshalber die Mitspielenden vorher fragen, nehme aber an, dass sie nichts dagegen haben.
Nehme aber auch an, dass eh niemand will.
Aber falls doch: Nur zu!
Jetzt aber erst mal viel Spaß:
Melanie, Jack
Der Keller sieht erfreulicherweise fast genau so aus, wie sie ihn auch in Erinnerung hat: Hier steht ein altes Fahrrad, dem das Vorderrad fehlt, dort eine mit Spinnweben behangene Harke, und da hängt eine dunkelgrüne Schürze an einem Haken, die niemand mehr auch nur zu berühren wagen würde, geschweige denn anzuziehen.
Und dort steht die alte Kommode, die Katja eigentlich wegwerfen wollte, aber dann doch erst einmal hier unten einquartiert hat, falls sie noch jemanden findet, der oder die sie renovieren will.
Anders als in Melanies Erinnerung ist die Figur, die im Schneidersitz auf der Kommode hockt: Sie erinnert an eine nackte Schaufensterpuppe, mit der matt glänzenden, anscheinend völlig haarlosen Haut und der auch ansonsten kompletten Merkmalslosigkeit, und dem makellosen, aber sehr offensichtlich nicht nur ausdrucks-, sondern eigentlich völlig leblosen Gesicht. Die Augen glänzen genauso kunststoffhaft matt wie der Rest des Körpers, Augenbrauen sind – anders als bei den meisten Schaufensterpuppen – nicht einmal als dunkle Linien zu erkennen, auch Wimpern scheinen ganz zu fehlen. Der Mund ist halb geöffnet, aber auch auf den Lippen und den dahinter andeutungsweise sichtbaren Zähnen fehlt jeder feuchte Schimmer. Die glatte Brust ohne Behaarung, ohne Brustwarzen, ohne erkennbare Muskulatur hebt und senkt sich nicht.
Als die Figur die Beine ausstreckt, von der Kommode auf den Boden gleitet und ein paar Schritte auf euch zu geht, ist ihre Bewegung einerseits von einer auffälligen Eleganz, dabei aber andererseits auch auf schwer zu beschreibende Art … hölzern und unecht, wie eine nicht ganz realistisch animierte Figur in einem Computerspiel.
„Eure Freunde sind draußen“, sagt die Figur in ihrem merkwürdig androgynen, unbeteiligten Singsangton. „Sie brauchen Hilfe. Lassen wir sie herein!“
Die Tür wird kraftvoll aufgerissen – zum Glück öffnet sie sich nach Außen -, und zwei Männer schieben sich hintereinander herein, zuerst zu Melanies Überraschung Spiridon in seinem alten braunen Anzug, dann direkt hinter ihm der Mann mit den ergrauenden schwarzen Haaren, der mit euch draußen im Garten war. Auf die beiden folgen nach einem lauten, viel zu nahen Brüllen noch die zwei Frauen von vorhin, und hinter ihnen schlägt die Tür ohne erkennbare Ursache mit einem schockierend lauten und endgültigen Krachen wieder zu.
„Schön“, sagt die Stimme der Figur, „Dass wir jetzt alle beisammen sind!“
Frida, Katharina, Desmond
„Spiridon Petuchow“, sagt der Fremde in dem braunen Anzug zu Desmond, und es fühlt sich in dieser Situation aus Gefahr und Druck und Panik und Monstern, die es gar nicht geben dürfte, vielleicht ähnlich unwirklich an wie die plötzlich erschienen Ungeheuer, wie er das so ganz ruhig sagt und Desmond dabei ernst und … verbindlich in die Augen sieht. „Auf drei. Eins, zwei, … DREI!“, zählt er mit seinem schwachen russischen Akzept, und gemeinsam zerrt ihr an der Tür, nur um festzustellen, dass sie sich jetzt plötzlich ganz leicht öffnen lasst. Schnell stolpert ihr in den Keller, dicht gefolgt von Katharina und Frida, und hinter euchschlägt die Tür ohne erkennbare Ursache mit einem schockierend lauten und endgültigen Krachen wieder zu.
Ihr findet euch wieder in einem eigentlich unauffälligen Keller voll mit altem Gerümpel, aber mitten darin steht etwas sehr Auffälliges: Die Figur erinnert an eine nackte Schaufensterpuppe, mit der matt glänzenden, anscheinend völlig haarlosen Haut und der auch ansonsten kompletten Merkmalslosigkeit, und dem makellosen, aber sehr offensichtlich nicht nur ausdrucks-, sondern eigentlich völlig leblosen Gesicht. Die Augen glänzen genauso kunststoffhaft matt wie der Rest des Körpers, Augenbrauen sind – anders als bei den meisten Schaufensterpuppen – nicht einmal als dunkle Linien zu erkennen, auch Wimpern scheinen ganz zu fehlen. Der Mund ist halb geöffnet, aber auch auf den Lippen und den dahinter andeutungsweise sichtbaren Zähnen fehlt jeder feuchte Schimmer. Die glatte Brust ohne Behaarung, ohne Brustwarzen, ohne erkennbare Muskulatur hebt und senkt sich nicht.
„Schön“, sagt sie in einer hohen, sonderbar kalten Singsangstimme, „Dass wir jetzt alle beisammen sind!“
Frida, Katharina, Desmond, Melanie, Jack
Melanie ist fast ein bisschen erleichtert, Spiridon zu sehen – irgendwie hatte er ihr den Eindruck vermittelt, eine gewisse Kompetenz zu besitzen, die ihr jetzt zu der allgemeinen Absurdität der Situation zu passen scheint.
„Ja dann, hereinspaziert, willkommen in unserem Keller!“ verkündet sie mit der scherzhaften Andeutung einer Begrüßungsgeste eines Conferenciers.
„Vielleicht will uns ja jemand sagen“, sie schaut Spiridon an, und dann die unheimliche Gestalt, „… was zur Hölle hier los ist?!“ Die Geräusche von draußen verleihen ihren Worten mehr Gewicht, als ihr lieb ist.
Katharina, sie sich bislang von den Ereignissen eher hat treiben lassen und sich inständig in ihre ruhige, monsterfreie Wohnung zurück wünscht, hat allmählich genug von sprechenden Abscheulichkeiten. „Ja, schön“, sagt sie kühl. „Und Sie haben jetzt sicher eine Erklärung für uns.“