Es geht weiter, und wieder sind die Kapitel der verschiedenen Charaktere unterschiedlich lang. Falls ihr euch fragt: Das hat nichts (oder wenig) mit mir zu tun, sondern eigentlich nur mit dem Antworttempo der jeweiligen Mitspielenden. Bin aber zuversichtlich, dass das Timing am Ende trotzdem gut hinkommt, man kann sowas ja kompensieren. Falls es euch stört, bin ich für kritisches Feedback aber natürlich dankbar.
Viel Spaß!
(Wie immer ist das kursiv Geschriebene von mir, das andere von den Mitspielenden.)
Melanie
Spiridon tritt ein und nickt.
„Ich mag Scones sogar sehr gerne, vielen Dank! Meine Mutter hat am Sonntag oft Pierogi für die ganze Familie gebacken, und manchmal gab es frische Butter dazu … Ich weiß, ist nicht das Gleiche, aber frische Brot erinnert mich immer an sie.“ In der Nostalgie ist sein Akzent deutlicher geworden, und er schaut ein paar Sekunden versonnen lächelnd auf den Fußboden, bis er den Blick wieder zu Melanie hebt.
„Soll ich meine Schuhe ausziehen?“
Melanie lächelt fast und findet, dass sie sich der Situation unangemessen wenig ängstlich oder wütend fühlt. Gelassen, und ein bisschen neugierig. Seltsam. Das würde ihr doch alles niemand glauben.
„Nein, brauchen Sie nicht. Hier im Erdgeschoss ist eh immer ein großes Kommen und Gehen.“
Sie geht voraus in die Küche und gestikuliert Richtung auf die Eckbank. „Kaffee?“
„Danke“, sagt er, und folgt ihr in die Küche. „Ich möchte Ihnen keine Umstände machen. Sagen Sie mir bitte, wo ich Frau Wiesengrunds Räume finde?“
„Tut mir leid, aber ich kann Sie nicht ohne Berta oder ihre Zustimmung in ihr Zimmer lassen?“
Ein paar Sekunden steht Spiridon reglos neben dem Küchentisch und schaut ins Nichts. Zweimal zucken seine Lippen, als wollte er etwas sagen, aber er tut es nicht.
Schließlich spricht er doch, ohne Melanie direkt anzusehen.
„Ich würde es bevorzugen, wenn wir weiterhin die Illusion aufrecht erhalten könnten, dass dies eine zivilisierte Begegnung ist.“
Melanie schluckt. Sie nimmt ihm seine Aufrichtigkeit immer noch ab. Auf allen Ebenen.
„Dann… hier entlang.“ Sie deutet die Treppe hoch. Sie möchte lieber hinter ihm gehen.
Er lächelt höflich und geht vor ihr hinauf. Oben bleibt er stehen und wartet mit fragendem Blick auf sie.
„Die zweite Tür rechts“, sagt sie resigniert.
Er nickt, geht zur Tür, drückt die Klinke und schiebt sie einen Spalt auf. Er hält inne und dreht sich zu Melanie um, bevor er den Raum betritt.
„Danke für Ihre Kooperation“, sagt er. „Ich weiß das zu schätzen.“
Er geht hinein und schließt die Tür hinter sich.
Melanie, die eigentlich selbstverständlich nach ihm in den Raum gehen wollte, bleibt ein bisschen verdutzt vor der Tür stehen und hat das Bedürfnis, so zu tun, als hätte sie das alles genau so geplant, um ihre generelle Hilflosigkeit mit der Situation zu überspielen.
Nach ein paar Sekunden entschließt sie sich, SEHR vorsichtig an der Tür zu lauschen, kann aber nichts hören. Durchs Schlüsselloch sieht man auch nichts.
Sie steht noch einige Minuten unschlüssig im Flur – sie kann hier offensichtlich nichts Sinnvolles tun, fühlt sich aber auch nicht wohl damit, Spiridon einfach unbewacht im Haus zu lassen. Sie schreibt Berta. „Berta, BITTE meld dich. Hier passieren Sachen: Der Typ ist wieder da, und ich musste ihn in Dein Zimmer lassen! Er ist da jetzt drin! Was will der denn? Meld Dich bitte möglichst dringend! Was mach ich denn jetzt mit dem?!“
Katharina
Der Hund bleibt regungslos sitzen. Mit heraushängender Zunge schaut er erwartungsvoll zu Katharina auf.
Jetzt ist sie doch irritiert. Katharina macht eine verscheuchende Bewegung mit beiden Händen. „Ksch! Abmarsch!“
Der Hund folgt mit seinem Blick kurz der Bewegung ihrer Hände, schaut ihr danach aber wieder in die Augen.
Das wird langsam unangenehm. Eigentlich hat Katharina Hunde ganz gern. Wenn sie gut erzogen sind, und gepflegt, und nützlich, oder wenigstens niedlich. Das anhängliche Exemplar hier vor ihr ist zwar nicht aggressiv, aber definitiv nicht gepflegt, nicht besonders niedlich, und seine Erziehung und Nützlichkeit jedenfalls fragwürdig. Außerdem findet sie den Blick seiner zweifarbigen Augen auf die Dauer etwas enervierend. Als könnte er mit diesen Augen Dinge sehen, die eigentlich verborgen … Unfug, denkt sie. Eine Laune der Genetik, nichts weiter. Außerdem: Vielleicht braucht das Tier doch Hilfe, oder wird dringend gesucht. Wer weiß, vielleicht ist er weggelaufen und schon eine Weile unterwegs. Ich schaue nach einer Marke, oder einem Chip, beschließt Katharina, und streckt vorsichtig die Hand nach dem Halsband des Hundes aus.
Er versucht kurz und nicht besonders subtil, seinen Kopf gegen ihre Hand zu drücken, aber als er merkt, dass sie sich nur für sein Halsband interessiert, begnügt er sich damit, seine Nase an ihrem Handrücken abzuwischen und hält dann still.
An dem Halsband hängt eine Marke, aber keine Steuermarke, nur ein Stück Metall mit Gravur:
Katharina revidiert ihre Auffassung von den Hundes Erziehung, immerhin lässt er ihre Inspektion brav über sich ergehen. Die sie allerdings nicht weiter bringt, mit dem Zeichen auf der Marke kann sie wenig anfangen. „Wo kommst du denn bloß her?“, murmelt sie.
Der Hund gibt noch mal so ein kehliges freundliches „Wuff!“ von sich, trägt sonst aber nichts Sachdienliches bei. Aber er legt wieder eine Pfote auf Katharinas Knie.
Katharina tätschelt ihm – nach kurzer Überwindung – den Kopf und schaut bei dieser Gelegenheit gleich noch nach Chips in den Ohren des Hundes.
Frida
Goldas Brauen ziehen sich zusammen und ihre Mundwinkel ziehen sich zu einem eher … vorsichtigen Lächeln hoch. Oder funkelt da ein bisschen echte neugierige Belustigung in ihren komischen verschiedenfarbigen Augen? Frida ist nicht sicher, ob sie sich die nur einbildet und das Mädchen einfach nur wirklich verwirrt aussieht, oder ob sie dreist mit ihr spielt.
„Wie … meinen Sie das denn jetzt?“, fragt Golda. „Ich würd gerne die Bulldogge streicheln, aber wenn Sie … also, ich meine, ich kann auch wieder gehen?“
„Die Dogge wirkt auf mich als hätte sie Angst vor Dir und ich kenne mich damit ganz gut aus, glaube ich.“, sagt Frida. „Ich würde Dich deswegen nicht so gerne in Ihren Käfig lassen. Sie könnte Dich beißen, das ist allein schön versicherungstechnisch unerfreulich.“
„Schade …“ Sie schmollt kurz, zuckt die Schultern und grinst dann wieder. „Und was ist mit dem Wasserschwein?“
Frida merkt, dass ihr die Tränen in die Augen schießen. Schlagartig wird ihr klar, dass die einzige Person, der sie gestattet, sich in irgendeiner Form unfreundlich gegenüber Ferdi zu verhalten, sie selber ist. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie der einzige Mensch der Welt gewesen, der dem Viech kritisch gegenüber stand, und die potentiell ein Bedrohung für ihn hätte darstellen können. Aber in die Ohren gekniffen zu werden, war hier das maximale Schreckenszenario gewesen.
Dies scheint sich nun gerade zu ändern. Frida ist schockiert und verwirrt, gleichzeitig gibt es Inseln von Klarheit in ihrem überforderten Bewusstsein: „Ferdi ist völlig unverkäuflich.“, ist ihre schlichte Antwort.
„Und nun gehe ich zurück in mein Büro, ich habe einiges an Korrespondenz zu erledigen, bis 10:30 Uhr muss die Futtermittelbestellung rausgehen. Dich würde ich bitten am Nachmittag wieder zu kommen, wenn Du Dich vielleicht für einen unserer anderen Hunde interessierst. Der Ausgang ist den Gang runter, aber Du hast ja auch von selber schon hier rein gefunden.“
Kurz hat Frida wieder das Gefühl, vor allem Neugier und Belustigung in Goldas Miene auszumachen, dann schiebt das Mädchen die Unterlippe vor, neigt den Kopf zur Seite und zuckt die Schultern.
„Schon gut“, murmelt sie, ohne Frida in die Augen zu sehen. „Geh ich halt wieder. Tut mir leid, wenn ich gestört hab.“
Mit hängendem Kopf zieht sie ab, richtig Ausgang.
Frida sieht der traurig wegtrottenden Golda hinterher. Es fühlt sich an, als würde zwei komplementäre Paralleluniversen in ihrem Gehirn übereinanderstürzen. Auf der einen Seite die Traurigkeit und das allzu bekannte Bild der enttäuschten Familien und Kinder, die ohne das erhoffte Tier wieder nach Hause geschickt werden. Es ist wirklich nicht hinreichend bekannt, welch strenge Maßstäbe in deutschen Tierheimen an die Personen gelegt werden, die ein Tier aufnehmen wollen. AlG2-Bezug ist beispielsweise ein Ausschlusskriterium, denkt Frida wie schon häufig. Ein anderer Teil von ihrem Bewusstsein ist überzeugt, dass es sich bei Golda nicht um ein normales Mädchen handelt. Das liegt nicht an diesen ungewöhnlichen Augen. Es liegt an der absoluten Überzeugung die das Mädchen ausstrahlt. Auch wenn ihre Worte zwischendurch anders lauten. Diese Selbstsicherheit, dass die Dinge kommen, wie sie sagt, kann sie nicht verbergen. „Wenn das so ist, warum macht sie dieses ein Spiel daraus?“, fragt sich Frida. Und wie so häufig im Kontakt mit anderen Wesen, außer es handelt sich um Hunde, Vögel, Katzen und Ferdi: „Sind die verrückt oder ich?“. Der Gedankenkreislauf in Fridas Kopf nimmt eine überfordernde Geschwindigkeit an. Aber dann wird sie ruhig. „Wenn sich meine anstrengendenden 37 Lebensjahre für irgendwas gelohnt haben, dann dafür, dass ich inzwischen weiß, dass mich meine Instinkte eigentlich nicht trügen. Es bin nicht ich. Mit ihr stimmt was nicht. Meine Panik ist real.“. Frida wird noch ruhiger und entspannter: „Was für ein schwacher Trost, Du Otto.“, sagt sie zu sich selbst und erinnert sich an eine Flasche Sekt, die dankbare Wellensittich-Adoptierende in ihrem Büro hinterlassen haben und die sie für die Tierheim-Weihnachtsfeier dort aufbewahrt hat.
„Ich werde mit Ferdi auf den Weltuntergang anstoßen“, sagt Frida mit einer der Situation angemessenen gedämpften aber auch gelösten Heiterkeit zu sich selbst und tritt in an den Schrank.
Niemand unterbricht sie.
Sie nimmt die Flasche „Mumm Selektion“ hinaus sowie eine Kaffeetasse. Sie köpft den Sekt, schüttet die Tasse halbvoll und setzt sich damit an ihren Schreibtisch, wo Ferdi immer noch in der selben Position liegt in der Frida und Golda ihn verlassen haben, und vergnügt an die Decke schaut.
„Ferdi Du dummes Viech, da war gerade eine bizarre Frau, die hätte Dich mitgenommen und Capybara-Curry aus Dir gekocht, wenn ich das nicht verhindert hätte.“, sagt Frida in rügendem Ton:“Und Du liegst da immer noch und glotzt auf diese naiv-dümmliche Art in der Gegend herum.“ Ferdi richtet seine Augen auf Frida. Seine Synapsen scheinen ein Blockadeenzym für alle negativen Informationen zu tragen, aber ein ganz wenig Irritation meint Frida in seinen Augen wahrnehmen zu können.
Sie hebt ihre Sekttasse: „Ferdi, ich stoße mit Dir auf die Liebe und den Weltuntergang an!“. Da klopft es an der Tür. „Herein!“ ruft Frida. Die Kollegin Brigitte tritt durch die Tür: „Habe ich hier Sektkorken knallen gehört?“ „In der Tat.“, sagt Frida. „Aber es ist nicht das wonach es aussieht. Ich kann Dir leider aber auch nicht sagen, was es stattdessen ist.“
Brigitte lächelt ein bisschen so, als würde sie hoffen, dass Frida gleich anfängt, mitzulächeln, und dann zu lachen, und dann die Flasche wegstellt und ihr den Gag erklärt.
Als das nicht passiert, sagt sie schließlich:
„Also … Ich … Äh. Ich, kann ich denn irgendwie noch helfen? Sonst … geh ich wieder an die Arbeit.“
„Arbeiten.“, sagt Frida fröhlich, eine gute Sache. „Aber, Brigitte, was wäre, wenn Du wüsstest, dass in 24 Stunden die Welt untergeht, was würdest Du dann noch machen wollen?“
„Frida, wie viel Sekt hast du denn jetzt schon getrunken?“
„Das war jetzt nicht direkt eine Antwort auf meine Frage,“ erwidert Frida. Sie schaut nachdenklich in die Tasse, sieht, dass diese noch so halbvoll ist, wie am Anfang und gibt bekannt: „Ich bin noch gar nicht zum Trinken gekommen.“
Brigitte schaut von der Tasse zu Frida zu der Flasche zu Frida. „Warum fragst du dann so komischen Quatsch?“
„Weil ich es gerade mich selber gefragt habe.“, sagt Frida, immer noch nachdenklich. „Mir fällt nichts ein, was es zu tun gibt. Ich hatte mal gedacht, wenn ich weiß, dass ich bald sterbe, könnte ich doch Heroin ausprobieren, würde mich schon interessieren, wie sich das anfühlt und wenn ich keine Zeit mehr hätte, süchtig zu werden, würden doch die negativen Folgen des Vergnügens entfallen. Aber irgendwie. Es gibt auch nichts, was ich noch irgendwem dringend mitteilen müsste, meine Liebe gestehen, meinen Hass, ein dunkles Geheimnis. Ich bin ja eher eine direkte, ehrliche Natur, Du kennst mich ja, Brigitte. Mich noch mal so richtig hemmunglos kratzen könnte ich, mein Leben lang schon, versuche ich mir das, so gut es geht, zu verkneifen. Aber, hm. „Pimmellecken“, kräht Pinguin in Fridas Dialog hinein. „Nee“, antwortet Frida, ernst, „nach Sex steht mir auch nicht der Sinn.“
„… Ist es okay, wenn ich keine Ahnung habe, was ich dazu sagen soll? Ich … geh mal wieder, glaub ich. Da war auch noch so ein kleines Mädchen, dem ich versprochen habe, ein paar Tiere zu zeigen. Sie ist zu früh, aber hey, wenn wir schon mal eine Chance haben, unsere Schützlinge in liebende Hände abzugeben …“
Ach ja, denkt Frida, warum bin ich nicht wirklich überrascht. Sie schaut in ihre immer noch unberührte Tasse, nimmt endlich einen Schluck Sekt und fragt: „Wie klein ist denn dieses Mädchen, oder einfacher gesagt, sie hat nicht zufälligerweise zwei verschiedenfarbige Augen?“.
Desmond
Er lächelt auf diese teilweise freundliche und teilweise gönnerhafte Art, die Menschen haben, wenn man sie um etwas bittet, das sie mühelos tun können.
„Yes of course, I’m sorry, I didn’t realise you weren’t a native speaker! It’s no problem, you don’t need to remember everything, that’s what we’re here for, to make your holiday as relaxing and unchallenging as possible. So again, I’m really sorry for impairing your hotel experience, but as I said, we are ready to make amends and walk the extra mile with you to insure you remember your stay with us in the way a holiday should be remembered: the absolute best way possible, so you can just follow me and let me do the work and we will have this sorted out by the drop of a hat – and Steve’s your uncle!“
Ulkiger Zufall, dass der junge Mann die Redewendung gerade auf diese Weise variiert, denn Desmond hat tatsächlich einen Onkel, der Steve heißt.
Janeway sieht ihn misstrauisch an. Nach einer Pause murmelt er „Let’s keep Uncle Steve out of it“ in sich hinein und folgt Meiserling.
Jack
„Ich habe das Gefühl, dass wir einander auf dem falschen Fuß erwischt haben“, sagt die Fachkraft für Arbeitsmedizin. „Das tut mir leid. Ich bin eigentlich hier, um Belastungen am Arbeitsplatz zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, aber mir entsteht der Eindruck, dass ich in diesem Fall diesem Anspruch nicht nur nicht genügt habe, sondern sogar für Sie eine erhebliche Belastung war. Ich denke, wir können das Gespräch damit beenden, aber ich möchte Sie jedenfalls gerne um Entschuldigung bitten, und Ihnen von jetzt an wieder einen möglichst schönen Tag wünschen, auch im Namen Ihrer arbeitgebenden Gesellschaft.“
Er schaut Jack ernsthaft in die Augen und streckt ihm eine Hand entgegen.
Jetzt hat Jack ein schlechtes Gewissen. Es war nicht das erste Mal, dass er sich ungewollt unhöflich verhalten hat, er ist nun mal nicht sehr geschickt im Umgang mit Menschen. Als er jedoch Lämmergeiers Blick erwidert und ihm in seine merkwürdigen Augen sieht, läuft ihm erneut ein Schauer den Rücken hinab. Es kostet ihm einiges an Überwindung, dem Arbeitsmediziner die Hand zu schütteln.
„Wie gesagt, ich habe gerade etwas viel Stress, es tut mir sehr leid. Ihnen auch einen schönen Tag.“
„Keine Ursache“, erwidert Lämmergeier. Er nickt Jack mit einem verbindlichen Lächeln zu. „Mir tut es leid, dass ich es noch schwerer gemacht habe. Was keine Absicht. Auf Wiedersehen, bis …“
Lämmergeier hebt die linke Ellenbogenbeuge zum Mund und hustet, und das Ende des Satzes geht darin weitgehen unter, aber für meinen Moment meint Jack, so etwas wie ‚heute Nacht‘ gehört zu haben …?
„Entschuldigung“, sagt Lämmergeier, räuspert sich, winkt noch mal zum Abschied in den Raum.
„Bis zum nächsten Mal!“
Das „bis heute Nacht“ war sicherlich nur ein Verhörer, aber was meint der Kerl mit „bis zum nächsten Mal“? Der will doch jetzt hoffentlich nicht öfter vorbei kommen?
Jack verabschiedet sich mit einem knappen Ciao und wendet sich dann wieder seinem Monitor zu. Mist, jetzt ist er total verstellt. Er rückt ihn wieder einigermaßen zurecht und öffnet dann seinen Terminkalender. Noch eine halbe Stunde bis zum Jour Fixe, also erst mal ein Kaffee. Jack steht auf und sperrt den Bildschirm wieder.