Was? Das Projekt, von dem ich in meinem letzten Post hier vor fast zwei Jahren sprach?
Ja, äh. Das ist noch in Arbeit.
Aber was ich euch eigentlich erzählen wollte: Ich hab gerade ein Gespräch mit der Literaturkritikerin Miriam Zeh gehört:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/scheitert-die-literaturkritik-an-caroline-wahl-100.html
weil mich interessierte, was es anhand von Caroline Wahls „Die Assistentin“ in Bezug auf das Verhältnis zwischen Literaturkritik und Unterhaltungsliteratur zu diskutieren gibt.
Aber auch darum geht es hier heute nicht. Der große Teil des Interviews ist sehr oberflächlich und belanglos, aber immerhin sogar ein bisschen selbstkritisch und fühlte sich für mich halbwegs okay an. Hier geht es um eine Bemerkung von Miriam Zeh nah am Ende nach ungefähr acht Minuten:
„Jetzt dieses Argument, was du […] auch noch gerade erwähnt hast, ja, man darf über’n Thema, zum Beispiel Armut, nur schreiben jetzt, wenn man selber Armutserfahrungen gemacht hat, das würd ich glaubich auch literaturkritisch jetzt eher nicht anerkennen, weil es würde einfach große Teile der Weltliteratur ja unmöglich machen. Also das ist glaubich auch eher’n Argument, was sich so in Sozialen Netzwerken gebildet hat.“
Und großer Gott, ist das ein beeindruckendes Beispiel für die bräsige selbstgerechte Ignoranz von … weiß nicht: Deutschlandfunk, Literaturkritik, Feuilleton, Journalismus, Miriam Zeh? Sucht euch aus, wie sehr ihr es verallgemeinern und wem ihr es zuschreiben wollt. Ich glaube, ich entscheide mich für „Journalismus“.
Und je länger ich drüber nachdenke, desto mehr Ebenen fallen mir auf, auf denen das furchtbar ist. Deshalb wollte ich die einmal mit euch durchgehen. Kommt ihr mit?
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